Geschäftsbericht 2022

Luftaufnahme einer Fabrik mit grünem Overlay (Grafik)

Energieeinsatz

Als energieintensives Unternehmen nimmt die Reduktion unseres Energieeinsatzes eine Schlüsselposition ein, um unsere Scope-1- und Scope-2-Emissionen zu reduzieren. Der Energieeinsatz von Covestro umfasst sowohl die in der Produktion und bei der eigenen Erzeugung von Strom und Dampf genutzten Primärenergien als auch zusätzlich erworbene Mengen an Strom, Dampf und Kälte sowie Prozesswärme (Sekundärenergien). Letztere werden auf den zu ihrer Erzeugung benötigten Energieeinsatz umgerechnet. Hierbei wird der Verlust, der bei der Weiterleitung dieser Energieformen entsteht, berücksichtigt. In der Summe bilden diese Posten den äquivalenten Primär­energieeinsatz.

Energie- und Materialeinsatz stehen in engem Zusammenhang mit unserer Produktionsmenge. Anders als bei den Treibhausgasemissionen fokussiert sich unsere Zielfestlegung insbesondere auf den spezifischen Energieeinsatz an von uns definierten wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen. Um zu unserem Klimaneutralitätsziel beizutragen, möchten wir bis zum Jahr 2030 den spezifischen Energieeinsatz in unseren Produktionsanlagen gegenüber dem Referenzjahr 2005 um die Hälfte reduzieren und somit einen Beitrag zu unserem absoluten Treibhausgas-Reduktionsziel leisten.

Ausgehend vom Referenzjahr 2005 ist die langfristige Entwicklung weiterhin positiv – mit einer Verbesserung der Energieeffizienz um insgesamt 38,9 %, wie die folgende Grafik zeigt.

Entwicklung des spezifischen Energieeinsatzes an den wesentlichen Produktionsstandorten

(Veränderung des spezifischen Primärenergieeinsatzes pro t Produkt, bezogen auf das Referenzjahr 2005, dargestellt in %)1

1(Äquivalenter Primärenergieeinsatz / Produktionsmenge) / (äquivalenter Primärenergieeinsatz 2005 / Produktionsmenge 2005)

Im Vergleich zum Vorjahr ist der äquivalente Primärenergieeinsatz an diesen Standorten um 7,7 % sowie die Produktionsmenge um 9,6 % gesunken. Der äquivalente Primärenergieeinsatz pro Produktionsmenge (Energieeffizienz) ist somit auslastungsbedingt gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % gestiegen.

Energieeinsatz an wesentlichen Produktionsstandorten

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2021

 

2022

Äquivalenter Primärenergieeinsatz1

 

in Megawatt­stunden [MWh]

 

20.516.545

 

18.933.868

Produktionsmenge2

 

in Mio. t

 

15,63

 

14,13

Spezifischer Energieeinsatz (Energieeffizienz)3

 

in MWh / t

 

1,31

 

1,34

1

Summe aller einzelnen Energieposten, umgerechnet in Primärenergie, an unseren wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen; entsprach im Berichtsjahr 68.162 Terajoule (TJ) (Vorjahr: 73.860 TJ)

2

Summe der spezifikationsgerechten Hauptprodukte, die neben unseren Kernprodukten bspw. auch Vor- und Kuppelprodukte umfassen, an wesentlichen Produktionsstandorten, die für mehr als 95 % unseres Energieeinsatzes stehen

3

Quotient aus äquivalentem Primärenergieeinsatz und Produktionsmenge

Zur langfristigen Verbesserung unseres spezifischen Energieeinsatzes hat unser Energieeffizienzsystem STRUCTese® maßgeblich beigetragen. Das von Covestro entwickelte Energieeffizienzsystem vergleicht den tatsächlichen Energieeinsatz in der Produktion mit dem realistisch möglichen Optimum. Aus der Beseitigung von Ineffizienzen resultieren dauerhafte Energieeinsparungen. STRUCTese® umfasst verschiedene Schritte, durch die Verbesserungsmaßnahmen identifiziert werden können – von der Analyse über das Monitoring bis hin zum Benchmarking. Diese Maßnahmen werden bei Covestro dann als STRUCTese®-Projekte gekennzeichnet. Das System wird bereits in vielen unserer energieintensiven Produktions­betriebe weltweit genutzt und soll zukünftig in weiteren Betrieben zum Einsatz kommen.

Im Berichtsjahr haben wir bspw. in unserer Polyurethan-Produktion am Standort Baytown, Texas (USA), erhebliche Mengen Dampf mit niedriger Druckstufe wiederverwendet. Hiermit konnten mehr als 64.600 MWh Primärenergie eingespart werden, was einer Reduktion von etwa 12.800 t CO2 entspricht.

Außerdem konnte Covestro im Jahr 2022 weitere Projekte umsetzen, die insgesamt jährliche Einsparungen von 113.300 MWh Primärenergie bzw. 29.900 t CO2-Emissionen zur Folge hatten. Zusätzlich wurden anteilige Einsparpotenziale aus den im Laufe des Vorjahres abgeschlossenen Projekten in Höhe von 32.300 MWh Primärenergie und 8.300 t CO2 im Jahr 2022 erstmals wirksam. Mit allen Projekten werden durch die Einführung von STRUCTese® zukünftig dauerhafte Einsparungen von insgesamt 2,6 Mio. MWh Primärenergie und etwa 770.000 t CO2 pro Jahr erzielt werden.

Darüber hinaus erheben wir auch unseren Gesamtenergieeinsatz an allen umweltrelevanten Produktions­standorten. Im Jahr 2022 sank der Gesamtenergieeinsatz im Konzern um 6,7 % im Vergleich zum Vorjahr.

Energieeinsatz nach Energieart im Konzern

 

 

 

 

 

 

 

2021

 

2022

 

 

in TJ

 

in TJ

Erdgas

 

9.059

 

8.885

Kohle

 

 

Flüssigbrennstoff

 

165

 

186

Abfall

 

750

 

32

Andere Energieträger1

 

–1.123

 

–117

 

 

 

 

 

Primärenergieeinsatz für die Eigenerzeugung von Strom und Dampf (netto)

 

8.851

 

8.986

 

 

 

 

 

Stromeinkauf

 

25.842

 

23.650

Abzgl. Stromabgabe an Dritte

 

1.879

 

1.723

Stromeinsatz

 

23.963

 

21.927

davon aus erneuerbaren Energien

 

 

2.667

 

 

 

 

 

Dampfeinkauf

 

22.732

 

20.489

Abzgl. Dampfabgabe an Dritte

 

574

 

529

Dampfeinsatz

 

22.158

 

19.960

 

 

 

 

 

Einkauf von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme)

 

3.331

 

3.382

Abzgl. Abgabe von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme) an Dritte

 

1.856

 

1.484

Einsatz von Dampf aus Abwärme (Prozesswärme)

 

1.475

 

1.898

 

 

 

 

 

Kälteeinkauf

 

526

 

400

Abzgl. Kälteabgabe an Dritte

 

76

 

69

Kälteverbrauch

 

450

 

331

 

 

 

 

 

Sekundärenergieeinsatz (netto)

 

48.046

 

44.116

 

 

 

 

 

Gesamtenergieeinsatz

 

56.897

 

53.102

1

Bspw. Wasserstoff

Scope-1- / -2- / -3-Emissionen
Das GHG Protocol unterscheidet bei der Bilanzierung von Treibhausgasen zwischen direkten Emissionen (Scope 1), Emissionen aus der Erzeugung von extern bezogener Energie (Scope 2) sowie allen weiteren Emissionen, die vor oder nach unserer unternehmerischen Tätigkeit in der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3).

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