Covestro-Konzern im Überblick – Kreislaufwirtschaft und Klimaneutralität

Strategie, Steuerung und Implementierung

Ein wesentlicher Bestandteil der Konzernstrategie von Covestro ist die vollständige Ausrichtung auf die . Mithilfe dieser können wir vor allem umweltbezogene Nachhaltigkeitsaspekte unserer Aktivitäten ganzheitlich adressieren. Für uns als kohlenstoff- und energieintensives Unternehmen umfasst unsere Zirkularitätsstrategie insbesondere auch unser Engagement hinsichtlich Treibhausgasneutralität.

Im Zuge der Implementierung einer Kreislaufwirtschaft möchte Covestro Lösungen anbieten, die im Vergleich zur konventionellen Produktion einen geringeren CO2-Fußabdruck haben. Ziel ist es, dass Produkte und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus – als Ganzes, in Gestalt von Polymeren oder in molekularer und anderer chemischer Form – wieder in den Wertschöpfungskreislauf zurückgeführt werden. Die Nutzung weiterer erneuerbarer Kohlenstoffquellen und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien in der Produktion stellen für Covestro komplementäre Maßnahmen dar, die dazu dienen, Kreislaufwirtschaft im Unternehmen zu etablieren und Klimaneutralität zu erreichen. In Übereinstimmung mit dem Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimaänderungen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) und der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) verstehen und unterstützen wir Klimaneutralität als das gesellschaftliche Ziel, bis spätestens zum Jahr 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen in dem Sinne zu erreichen, dass sie gleich oder niedriger im Vergleich zu den Emissionen sind, die durch die natürliche Absorption des Planeten entfernt werden. Für Covestro bedeutet dies, im eigenen Betrieb und bei der Energiebeschaffung Netto-Null-Emissionen zu erreichen und gleichzeitig an Lösungen zur Reduzierung von Emissionen in der Wertschöpfungskette zu arbeiten. Dazu gehören neben der Emissionsminderung Maßnahmen, wie der Wechsel auf nichtfossile biogene CO2-Quellen, die Nutzung von technischen und natürlichen Senken oder Kompensationsmaßnahmen, um residuale Emissionen auszugleichen.

Im Berichtsjahr hat Covestro weitere Schritte unternommen, um die „vollständige Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft“ gemäß unserer Unternehmensvision weiter voranzutreiben. Alle Aktivitäten zielen dabei darauf ab, Material- und Kohlenstoffkreisläufe zu schließen und damit im Unternehmen selbst sowie in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen Klimaneutralität zu erreichen sowie den Ressourcenverbrauch und den Umweltfußabdruck zu reduzieren.

Unter der vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft versteht Covestro auch die nahtlose Verknüpfung mit dem Klimaschutz. Seit dem Jahr 2005 konnte Covestro den spezifischen Energieeinsatz kontinuierlich um 40,2 % verringern und die damit einhergehenden spezifischen Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) reduzieren. Es gehört zu unserem Selbstverständnis, dass der Energieeinsatz zur Realisierung einer nicht zu erhöhten Treibhausgasemissionen führen darf. Damit kommt dem Einsatz erneuerbarer Energien eine zentrale Rolle zu.

Für das Jahr 2021 ergänzen wir unsere Klimaberichterstattung erstmals um einen separaten, auf unserer Website veröffentlichten Bericht, welcher den Empfehlungen der (TCFD) folgt.

UNSER ZIEL ZUR STEIGERUNG DER KOHLENSTOFF­PRODUKTIVITÄT

Unser Ziel zur Steigerung der Kohlenstoffproduktivität (Grafik)

Stand

Wir sehen in unseren Aktivitäten rund um die Kreislaufwirtschaft einen entscheidenden Hebel. Daher haben wir verschiedene Indikatoren und Messansätze von Zirkularität im Unternehmen untersucht sowie bewertet und planen nun, darauf aufbauend ein System für Covestro zu entwickeln.

Mit einem stetig sinkenden Einsatz fossiler Ressourcen, durch regenerative Ansätze und Kreislaufführung soll die Wertschöpfung nachhaltig gestaltet und u. a. die Kohlenstoffproduktivität gesteigert werden. Ziel ist die Entkopplung unserer Wertschöpfung von nichtregenerativen und nichtzirkulären Rohstoffen wie fossilem Kohlenstoff.

Durch das globale Strategieprogramm „Circular Economy“ leisten wir einen Beitrag zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Im Zuge der Neuaufstellung der Konzernstruktur und stetigen Implementierung der Zirkularität im Unternehmen haben wir die Fokusbereiche im Strategieprogramm weiterentwickelt. Darüber hinaus hat Covestro im Berichtsjahr ein globales Klimaprogramm gestartet, welches von der Leitung der Unternehmensfunktion Sustainability & Public Affairs (Chief Sustainability Officer) geführt wird. Dieses hat als Ziel, aufbauend auf der bestehenden Erfassung von Treibhausgasemissionen (Scope 1 und Scope 2) eine Transformation der Produktionsstandorte hin zur Klimaneutralität einzuleiten. Hierzu planen wir im Jahr 2022 Klimaziele mit entsprechenden Zwischenzielen abzuleiten. In einem ersten Schritt liegt der Fokus auf quantitativen Zielen für die . Die Treibhausgasauswirkungen zukünftiger Recyclingtechnologien und neuer Kreislaufpfade werden ebenfalls berücksichtigt. In einem zweiten Schritt sollen zusätzlich alle relevanten Scope-3-Emissionen berücksichtigt und mit quantitativen Zielen versehen werden.

Die Segmente und Unternehmensfunktionen sind für die Umsetzung der Unternehmensvision zuständig. Aus diesen gebildete und global arbeitende Teams treiben innerhalb des Strategieprogramms „Circular Economy“ die Umsetzung mit Fokus auf den Bereichen „Zirkuläre Geschäftsfeldentwicklung und Vermarktung zirkulärer Lösungen“, „Transformation des Produktportfolios“, „Einkauf erneuerbarer Energie und Rohstoffe“, „Zirkuläre Forschung und Entwicklung“ sowie „Standorttransformation“ voran. Die Erkenntnisse und Empfehlungen werden für die weitere Entwicklung des Strategiefahrplans für die Kreislaufwirtschaft und deren entsprechende Zielsetzungen berücksichtigt. Unterstützt wird dies zudem durch weitere Fokusbereiche, die die Themen Interessenvertretung (Advocacy), Zusammenarbeit, Mitarbeitendenengagement und verantwortungsvolles Geschäftsgebaren abdecken. Wesentliche Richtungsweisungen und Fragestellungen zur Kreislaufwirtschaftsstrategie werden im zentralen Steuerungsgremium für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social and Governance, ESG), dem sogenannten ESG Governance Body, behandelt. Sponsor des Strategieprogramms ist der Vorstandsvorsitzende von Covestro.

Kreislaufwirtschaft
Ein regeneratives Wirtschaftssystem, in dem sowohl Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen als auch Energieverbrauch minimiert werden. Grundlage dafür sind langlebige und geschlossene Material- und Energiekreisläufe.
Kreislaufwirtschaft
Ein regeneratives Wirtschaftssystem, in dem sowohl Ressourceneinsatz, Abfallproduktion, Emissionen als auch Energieverbrauch minimiert werden. Grundlage dafür sind langlebige und geschlossene Material- und Energiekreisläufe.
TCFD/Task Force on climate-related Financial Disclosures
Die TCFD wurde vom Financial Stability Board gegründet, um einen einheitlichen Rahmen für die Berichterstattung über klimabedingte Risiken und Chancen zu entwickeln.
Scope-1-/-2-/-3-Emissionen
Das GHG Protocol unterscheidet bei der Bilanzierung von Treibhausgasen zwischen direkten Emissionen (Scope 1), Emissionen aus der Erzeugung von extern bezogener Energie (Scope 2) sowie allen weiteren Emissionen, die vor oder nach unserer unternehmerischen Tätigkeit in der Wertschöpfungskette entstehen (Scope 3).